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Panostitis (generalisierte Knochenentzündung) beim Hund
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© V. Hach, S. Schleich, E. Schimke, M. Kramer, M. Gerwing Die Panostitis ist eine Erkrankung der langen Röhrenknochen bei jungen großwüchsigen Hunden. Die Ätiologie wurde noch nicht vollständig geklärt. Da der Deutsche Schäferhund am häufigsten betroffen ist, gilt eine genetische Disposition als gesichert. Dämmrich (1979) vermutet ein chronisches Stauungsödem im Markraum des Knochens während der Wachstumsphase infolge Diaphysenkrümmung und venöser Abflußstörung. Schawalder und Mitarbeiter (1994) sehen die Krankheitsursache in einer Durchblutungsstörung des Knochenmarks; vermehrte Eiweißfütterung kommt es im Knochenkompartiment zur Ablagerung von osmotisch aktivem Eiweiß und die Folge ist ein Ödem, das zur Erhöhung des intraossären Drucks und zur Kompression der Blutgefäße im Markraum führt. An weiteren Ursachen werden Stoffwechselstörungen, Allergien, Parasitosen, Autoimmunreaktionen nach Virusunfektionen sowie Hyperöstrogenismus diskutiert. Männliche Tiere sind offenbar häufiger betroften als Hündinnen. Die Panostitis betrifft vor allem das Fettmark. Während der cyclischen Krankheitsperioden kommt es zur Degeneration der medullären Fettzellen, die mit Veränderungen des marknahen Trabekelknochens einhergeht. Histologisch ist eine vermehrte osteo- und fibroblastische Aktivität im Periost, im Endost sowie im Markraum zu erkennen. Die periostalen Ossifikationsprozesse sind eine Folge der Umstrukturierung und der Regeneration des Markraumes. Die klinische Symptomatik beginnt mit der akuten Lahmheit einer Gliedmaße, deren Ausmaß von gering- bis höchstgradig variiert. Es können auch mehrere Gliedmaßen gleichzeitig betroffen sein. Das Durchschnittsalter der betroffenen Tiere liegt zwischen 5 und 12 Monaten, kann sich bei Hunden aber auch bis zum zweiten und ausnahmsweise bis zum fünften Lebensjahr erstrecken. Es werden Entzündungszeichen wie Fieber, Anorexie und in ausgeprägten Fällen auch Apathie beobachtet. Bei länger andauernder Krankheit entsteht eine Muskelatrophie an der betroffenen Gliedmasse. Das akute Stdium kan in eine chronische Verlaufsform mit schubweisen Lahmheitsepisoden in mehrwöchigem Abständen übergehen. Diagnose: Die Tiere zeigen bei der Druckpalpation der betroffenen Röhrenknochen starke Schmerzreaktionen. Differentialdiagnose: Es kommen alle Jungtierkrankheiten mit Lahmheiten in Betracht wie Osteochondrosis dissecans, fragmentierter Processus coroncideus medialis, isolierter Processus anconaeus, Hüftgelenksdysplasie, Kreuzbandruptur, Meniskopathie sowie Luxationen und Frakturen in Betracht. Therapie: Zur symptomatischen Schmerzbekämpfung werden nichtsteroidale Antiphlogistika und in Einzelfällen auch Glukokortikoide eingesetzt. Die Krankheit heilt meistens bis zum 2. Lebensjahr aus. Inwieweit die Reduktion übermässiger Proteinfütterung zu einer Beschleunigung der Heilphase führt ist ungeklärt.
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